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Traditionen sind wichtig, um Gegenwart und Zukunft zu gestalten

Unter dem Motto „Vergangenes hautnah erleben“ findet alljährlich – und das seit 20 Jahren – am zweiten Septemberwochenende das Handwerksfest in Seefeld statt. Und wie jedes Jahr ist dieses Fest der aufrechterhaltenen Traditionen ein Besuchermagnet schlechthin.

Wie jedes Jahr ist das Handwerksfest in Seefeld ein Besuchermagnet: Über 10.000 Menschen – aus nah und fern – strömen nach Seefeld / © Redaktion FrontRowSociety.net

Es ist verblüffend zu sehen, welche heute fast vergessenen Berufe einst im Alltag der Menschen vergangener Generationen fest verankert waren.

Fast schon in Vergessenheit geraten: Im Seefelder Kapitelshaus wurde nach alter Tradition Garn gesponnen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Nicht aus der Fabrik, sondern handgefertigt. Gitarrenbau ist eine Sache für sich / © Redaktion FrontRowSociety.net
Und auch der Büchsenmacher ist kein ausgestorbener Beruf, maximal der, der durch den Schuß einer Büchse getroffen wurde 😉 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Und man findet Jung und Alt gleichermaßen hinter den über 100 Ständen. Kinder und Jugendliche, denen das jahrhundertalte Wissen um handwerkliche Produktionsprozesse weitergegeben wurde, sitzen hinter dem Spinnrad oder Schwingen den Schmiedehammer nach alter Tradition.

Der Schmied kam ordentlich ins Schwitzen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Die Bearbeitung von Holz spielt noch heute in den Bergen eine große Rolle – auch dabei konnten Gäste auf dem Handwerksfest in Seefeld zuschauen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Besonders beeindruckend präsentierte der Glasbläser Mario Karner seine Profession

Glasbläser Mario Karner bei der Arbeit … / © Redaktion FrontRowSociety.net

Was inzwischen maschinell vonstatten geht, war doch in der Vergangenheit ein hartes Tagwerk. Außerdem war die Herstellung von Glas seit je her ein kreativer Beruf, welcher dem Handwerker neben sicherer Ausführung der einzelnen Arbeitsschritte, auch chemisches Grundwissen abverlangte.

… er zeigte sein Können und unzählige Zuschauer waren von der Fingerfertigkeit und dem anschließenden Ergebnis beeindruckt / © FrontRowSociety.net, Foto Martin Scheidtmann
… und dabei kommen die schönste Kunstwerke heraus. Golfer aus Glas von Mario Karner / © Redaktion FrontRowSociety.net

Dicht drängten sich die Besucher durch die Gassen von Seefeld, sie bestaunten beispielsweise Schnitzer oder Korbflechter bei ihrer Arbeit.

Auch die Schnitzer zeigten, was man mit handwerklichem Geschick herstellen kann / © FrontRowSociety.net, Foto Martin Scheidtmann

Die blumenkranzflechtende Dame war ein beliebtes Fotomotiv in ihrer Tracht.

Die blumenkranzflechtende „junge“ Dame war ein sehr beliebtes Fotomotiv / © Redaktion FrontRowSociety.net

Kulinarisches Handwerk

Entlang der Straßen von Seefelds Ortskern verteilten sich Handwerker aus dem gesamten Tiroler Raum und Bayern, auf dem Dorfplatz hingegen verlockte der Bauernmarkt mit kulinarischen Verführungen, ob bereits fertiggestellt oder auf dem Markt frisch zubereitet.

Schon am Morgen strömen die Gäste nach Seefeld: Das Handwerksfest füllt sich langsam / © Redaktion FrontRowSociety.net

Stadtkinder aufgepasst: Wie entsteht ein Brot? Auf dem Bauernmarkt in Seefeld gab es das in Erfahrung zu bringen.

Zuerst muss entbündelt werden … / © Redaktion FrontRowSociety.net
… dann gedroschen … / © Redaktion FrontRowSociety.net
… anschließend gemahlen … / © Redaktion FrontRowSociety.net
… gesiebt, geknetet … / © Redaktion FrontRowSociety.net
.. und das, was dann aus dem Profanter Ofen kam, war erstklassiges Schüttelbrot / © Redaktion FrontRowSociety.net

Dreschen, Mahlen, Teig zubereiten, backen und dann natürlich probieren; die Jungs von der Profanter Natur-Backstube stellten das Schüttelbrot mit einer ordentlichen Portion Entertainment her.

Fisch darf natürlich nicht auf einem solchen Event fehlen. Vor dem 5-Sterne Hotel Klosterbräu & Spa konnten Gäste geräucherten Fisch probieren / © Redaktion FrontRowSociety.net

Geräucherte Köstlichkeiten vom örtlichen Fischereiverein waren vor dem Fünf-Sterne-Hotel Klosterbräu & Spa zu erstehen. Und das im buchstäblichen Sinne, denn die frischen Delikatessen waren in Handumdrehen ausverkauft und es dauerte ein Weilchen, bis der vor Ort stehende Räucherofen die nächsten wohlschmeckend zubereiteten Seebewohner wieder frei gab. (Hier geht es zur ausführlichen FrontRowSociety.net-Reportage über das Hotel Klosterbräu & Spa in Seefeld)

Oldtimer vom Feld

Vom Feld auf die Straße. Ganz so war es nicht. Viele dieser rollenden Schätze werden von ihren Besitzern gehegt und gepflegt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die große historische Traktorenparade begeisterte generationsübergreifend. Bereits am frühen Morgen reihten sich auf der Wiese vor dem Olympia Sport- und Kongresszentrum die kultigen Klassiker der Feldarbeit auf.

Vor der Traktorparade fanden sich die Traktoren auf der Wiese vor dem Olympia Sport- und Kongresscentrum ein. Hier konnten die ersten Besucher schon fachsimpeln
Vor der historischen Traktorenparade fanden sich die technischen Gehilfen auf der Wiese vor dem Olympia Sport- und Kongresscentrum ein. Hier konnten die ersten Besucher schon fachsimpeln / © Redaktion FrontRowSociety.net

Selbstverständlich kamen die Protagonisten der Traktorenparade blank poliert und geschmückt daher. Die Fahrer, der sich im Ruhestand befindlichen Vehikel, hatten sich traditionsbewusst gekleidet und ihre Tracht angelegt.

… denn auch den Kleinsten werden schon Heimatkunde und -bewusstsein vermittelt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Am Samstagmittag zog die Karawane der PS-starken Maschinen dann durch den gesamten Ortskern von Seefeld. Begleitet von folkloristischer Blasmusik der Musikkapelle Scharnitz, flankiert von begeisterten, beifallspendenten Zuschauern.

Die verschiedenen Musikgruppen sorgten im Ortskern von Seefeld für Stimmung… / © Redaktion FrontRowSociety.net
… und wer wollte, bekam auch ein Schnapsl aus dem Holzstamperl / © Redaktion FrontRowSociety.net

Aber nicht nur ältere Herren bescherten ihren ehemaligen technischen Gehilfen eine Ausfahrt, so war auf manchem Gefährt die ganze Familie vertreten.

Ein heimisches Spektakel, in welchem die ganze Familie eingebunden ist … / © Redaktion FrontRowSociety.net

„Hohe“ Herren auf nostalgischen Hochrädern läuteten das Ende des Umzugs ein.

Ohne PS ging es auf Hochrädern durch den Ortskern von Seefeld; unter Beifall der vielen Zuschauer / © Redaktion FrontRowSociety.net

Haute Couture des Brauchtums

Im Kapitelsaal der Seefelder Pfarrkirche gab es ein besonderes Bonbon für Modebewusste zu entdecken. Eine Sonderausstellung beschäftigte sich mit dem Thema Tracht. Bei näherem Hinschauen, kamen die winzigen handgearbeiteten Details ans Licht, welche eine Tracht nicht uniform, sondern unverwechselbar machen.

Die Trachten waren allesamt einzigartig und spiegeln die Geschichte der jeweiligen Region wieder / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das einzigartige, maßgeschneiderte Kleidungsstück, welches bis heute nicht an Beliebtheit verloren hat, fand einen respektablen Tribut in dem großen Trachtenumzug.

Am Sonntagmittag spielten die Musikkapelle Scharnitz sowie die Bürgermusikkapelle Seefeld auf, um den traditionsbewussten, über achthundert Teilnehmern aus Nord- und Südtirol, bei der Präsentation der historischen Trachten den musikalischen Rahmen zu geben.

In Reih und Glied: Die Zuschauer konnten über 800 Trachtengänger bewundern / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das Tragen einer Tracht symbolisiert die örtliche, religiöse oder ethnische Zugehörigkeit in einer Gemeinschaft. Also ist die Tracht ein Stück Heimat und ebenfalls Ausdruck einer bestimmten Lebensform.

Vor dem Restaurant Bräukeller – des 5-Sterne Hotels Klosterbräu & Spa – lief eine heimische Trachtengruppe zum Tanz auf / © Redaktion FrontRowSociety.net

Heute wurden die althergebrachten Kleidungsstücke zur Schau getragen. Die Mitwirkenden zogen vorbei an unzähligen Schaulustigen, die dicht an dicht, trotz des unbeständigen Wetters, dieses Spektakel verfolgten. Es ging durch Seefelds überfüllte Straßen, um sich anschließend an neun verschiedenen Plätzen zum Tanz zu verteilen.

Die Langhörner kann man nicht gerade handlich nennen… / © Redaktion FrontRowSociety.net
… dann ist man froh, wenn diese auch einmal abstellen erden können / © Redaktion FrontRowSociety.net

Blasmusik und Einkehrschwung

Die Besuchermengen zu bewirten, stellte für die Gastronomen eine große Herausforderung dar. Jeder, der einen Platz zum Ausruhen suchte, wurde irgendwann doch in einem Café fündig. Wir hatten das Glück ein lauschiges Plätzchen auf der Terrasse des Bistro & Café Platzhirsch zu erlangen. Das gemütliche Bistro gehört zu Krumers Post Hotel & SPA.

Bistro & Café Platzhirsch: Schmackhafte Köstlichkeiten und Snacks aus der regionalen Küche / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die wohl besten Strudel in Seefeld durften wir im Platzhirsch probieren, ein Genuss mit Kaffeespezialitäten des Hauses. Dabei sorgte das liebenswürdige Personal nicht nur für unsere Gaumenfreuden, sondern umsorgte uns mit wärmenden Auflagen und Decken. Und wer kalte Füsse bekam, konnte sich auf dem Seefelder Handwerksfest mit handgefertigten Schuhen einkleiden.

Zum Einkehrschwung gehört das richtige Schuhwerk: Traditionelle Schuhe – eine handwerkliche Meisterleistung / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Genuss Region Seefeld bietet diverse Möglichkeiten sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Das Restaurant Alt Mösern vor den Toren Seefelds gehört mit dem Gastrosiegel Kuratorium Kulinarisches Erbe zu den Traditionsgastwirtschaften.

Im Restaurant Alt Mösern wird man kulinarisch verwöhnt, dass verspricht das Siegel „Kulinarisches Erbe“ / © Redaktion FrontRowSociety.net

Aus regionalen Produkten von Erzeugern, welche Gastgeber Angelika und Walter Haselwanter unter anderem persönlich kennen, werden appetitliche bodenständige Gerichte mit Pfiff kreiert. Und es schmeckt nach einem Stück Tiroler Heimat im einem heimeligen Kolorit von herzlicher Gastlichkeit.

Hier haben wir nach langer Zeit wieder einmal ein waschechtes und sehr gutes Wiener Schnitzel genossen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Bekannte Gesichter

Auf dem Fest des Handwerks trafen wir einen alten Bekannten. Herbert, der seine geschnitzte Zirbenkunst in Leutasch für Einheimische und Touristen gleichermaßen zum Verkauf anbietet. Tiroler Andenken an einen erlebnisreichen Urlaub lassen sich in seiner Zirbenstube finden und so manchen Daheimgebliebenen über ein Zirbenherz’l freuen.

Auch Zirben-Herbert (re.) besuchte den Handwerksmarkt in Seefeld. Hier gemeinsam mit seinem Bruder / © Redaktion FrontRowSociety.net

Der Herausgeber des Luxus & Lifestyle Magazins FrontRowSociety.net, Andreas Conrad, ist nicht etwa wegen der Menge an Eindrücken gestrauchelt, er ist mit Leib und Seele Fotograf. Keine Lage ist zu unmöglich, wenn dabei ein guter Schnappschuss herauskommt.

Der Herausgeber des Luxus & Lifestyle Magazins Andreas Conrad in Action / © FrontRowSociety.net, Foto Martin Scheidtmann

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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